Vom Goldbarren zum Alpakagold
Beitrag von Sabine Resel
… mein Weg zur Alpakabäuerin
Alles begann damit…
… dass ich mir genauso wie viele Menschen, wenn sie das erste Kind bekommen, Gedanken machen, in welche Welt das eigene Kind da hineingeboren wird und ob man diese Welt vielleicht etwas besser machen könnte für die nächste Generation…
Dazu kam, dass ich mir zu der Zeit auch oft überlegt habe, was ich eigentlich mit meinem eigenen Leben machen möchte und was ich meinen Kindern damit mitgeben möchte.
Ich war damals in der ortsansässigen Bank angestellt und konnte nach meiner Karenz auch für ein paar Stunden dort wieder zu arbeiten beginnen. Das war zu der Zeit für mich auch völlig in Ordnung, da vor allem auch die Arbeitszeiten sehr familienfreundlich waren. Irgendwas in mir drinnen wusste aber, dass das nicht meine Erfüllung sein wird. Ich wusste, auch wenn die Kinder größer werden und ich wieder mehr Zeit zur Verfügung haben werde, wollte ich eigentlich nicht mehr Vollzeit in die Bank zurückkehren.
Die Geburt unseres Projektes…
Außerdem gab es da noch das Elternhaus meines Mannes, eine Landwirtschaft, die bereits ruhte, da niemand der 3 Kinder Bauer oder Bäuerin werden wollte…
Diese Situation am Elternhaus und meine Gedanken zu meiner weiteren beruflichen Laufbahn führten dann dazu, dass die Idee geboren wurde, mit einer Alpakazucht den Hof wieder zu beleben, bestehende Ressourcen zu nutzen und auch eine Tätigkeit zu finden, die erfüllend war.
2017 zogen dann die ersten 6 Alpakas zu uns auf den Hof der Schwiegereltern in Urbach (St.Leonhard/Forst in niederösterreichischen Melktal) – das Projekt URBACH ALPAKAS war geboren.
Und seither wächst das Projekt – in viele verschiedene Richtungen…
… die wir uns im Leben nicht vorgestellt oder geplant hätten. Wir versuchen, den Betrieb im kleinen Rahmen zu führen, da mein Mann auch weiterhin seiner Arbeit nachgeht (und auch nachgehen möchte).
Wir versuchen, den Betrieb nachhaltig und sinnhaft zu führen, was für uns heißt, dass wir möglichst alles verwenden, was schon da ist. Unsere Ställe bzw. Unterstände sind bereits bestehende Gebäude und unser Dünger-Produktionsraum ist der ehemalige Kuhstall.
Außerdem ist es uns ein Anliegen, möglichst vieles von den Tieren zu verwenden und nichts zu vergeuden.
Deshalb reicht unser Angebot auch von
- Wollprodukten (Alpakas werden eigentlich zur Faserproduktion gezüchtet und haben eine der feinsten Fasern überhaupt)
- über den Verkauf von Zuchttieren
- bis zu verschiedenen Alpaka-Erlebnissen.
Denn auch das Wesen und der Charakter der Tiere sind einzigartig und ganz bezaubernd und es wäre für uns wirklich schade, das außer Acht zu lassen.
Deswegen kann man
- bei uns am Hof mit den Tieren wandern
- auf der Alpakaweide picknicken
- oder auch Schulklassen können uns im Rahmen von Schule am Bauernhof besuchen.
Das wertvolle Alpakagold…
Ein besonderes Projekt ist für uns aber die Produktion unseres Alpakagold Naturdüngers. Im Sinne der Nachhaltigkeit und gegen die Verschwendung von tollen Ressourcen nutzen wir auch den Mist unserer Alpakas um daraus hochwertigen Naturdünger – das sogenannte Alpakagold – herzustellen. Die Verarbeitung erfolgt zu 100% bei uns am Hof und wird sehr schonend mit möglichst geringem maschinellen Einsatz, dafür mit viel Handarbeit hergestellt. Damit können unsere Kunden ihre Blumen, Hochbeete und Gemüsepflanzen ganz natürlich und umweltschonend mit Nährstoffen versorgen und der Kreislauf schließt sich.
Erhältlich sind unsere Produkte in unserem Hofladen (Öffnungszeiten findet ihr auf der Homepage) oder auch in unserem Onlineshop unter www.urbach-alpakas.at
Obwohl die Arbeit als Bäuerin sehr fordernd ist und Tiere zu betreuen immer ein 24/7-Job ist, bereue ich den Schritt in die Selbständigkeit keine Sekunde und bin jeden Tag froh über meine Ungebundenheit und über die Freiheit, mein Leben selbst bestimmen zu dürfen – im Sinne der Nachhaltigkeit für mich selbst.
